Ein Konzept, das bundesweit Schule machen könnte,
ist in Hamburg gestartet: Mit modular vorgefertigten
„Klassenhäusern“ reagiert die Freie und Hansestadt
auf die wachsenden Schülerzahlen und den damit einhergehenden
Bedarf an Unterrichtsräumen. Die im Fertighausbau
erprobte Modulbauweise verkürzt die Bauzeit
erheblich, verringert witterungsbedingte
Verzögerungen und reduziert die Beeinträchtigungen
des Schulbetriebs. Zugleich wird eine verlässlich hohe
Qualität der Innenausstattung mit langlebigen, strapazierfähigen
und hochwertigen Materialien sichergestellt.
Denn trotz der schnellen und kostengünstigen
Realisierung sind die Klassenhäuser keine Zwischenlösung,
sondern architektonisch ansprechende
Gebäude. Sie erfüllen die hohen Hamburger Schulbau-
Standards, zu denen eine ganzheitliche Betrachtung
im Sinne der Nachhaltigkeit gehört. Nicht nur
ökologische und ökonomische, auch Gebäudenutzer-
Aspekte sowie die Verwendung schadstoffarmer Baustoffe
werden dabei berücksichtigt. Die Deutsche
Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) hat die
Standards mit dem DGNB-Siegel in Gold zertifiziert.
Die Hamburger Klassenhäuser sollen mit einer geplanten
Mindestlebensdauer von rund 50 Jahren als Lern- und
Lebensraum mit hoher Aufenthaltsqualität zukünftige
Generationen auf ihrem Bildungsweg begleiten.
Beim Bodenbelag für die bis zum Frühjahr 2021 ausgeschriebenen
17 Modulbauten fiel die Entscheidung
auf nora® Kautschuk-Beläge: 11 Klassenhäuser wurden
bereits mit den robusten, pflegeleichten und langlebigen
Böden ausgestattet, weitere sechs sind derzeit
in der Umsetzung. Die Beläge „Made in Germany“
überzeugten durch günstige Lebenszykluskosten, hohe
Umweltverträglichkeit und attraktives Design. Im Vorfeld
hatten die beiden städtischen Realisierungsträger
SBH | Schulbau Hamburg und GMH | Gebäudemanagement
Hamburg GmbH die Wirtschaftlichkeit und
Performance der Beläge in intensiven Langzeittests
geprüft und danach als Standardbelag für Schulbauten
festgelegt.
Die Idee hinter dem Klassenhaus-Konzept: Zwar hat
jeder Schulstandort spezifische architektonische und
soziale Besonderheiten, dennoch überschneiden sich
die grundsätzlichen Anforderungen an das Raumangebot.
Benötigt werden in jedem Fall Unterrichtsräume,
ansprechend gestaltete Differenzierungsflächen für die
Gruppenarbeit sowie Sanitäranlagen. Diese Module
werden standardmäßig in Fertigbauweise erstellt. Die
Fassaden – entweder aus Holz, Klinker oder Putz –
können hingegen individuell angepasst werden,
ebenso wie die Anzahl der Räume und die Raumaufteilung.
Durch die Planung mehrerer Projekte gleichzeitig
entfällt die mühsame individuelle Ausschreibung und
Auswahl von Gewerken. Trotzdem bleibt eine eigenständige
Gestaltung möglich. Das Verfahren hat sich
bewährt: Der Bau des Prototyps, der Grundschule
Eckerkoppel, dauerte nur 21 Wochen. Somit wird an
der Zeit gespart, nicht jedoch an der Qualität: Alle
Klassenhäuser werden mit hochwertigen Materialien
ausgestattet, die bei den Lebenszykluskosten und der
Langlebigkeit punkten. Auch ihre Langlebigkeit und
Umweltverträglichkeit sprach für die Qualitätsprodukte
aus Weinheim: Kautschukböden sind frei von PVC,
Phthalat-Weichmachern sowie chlorhaltigen Polymeren und unterstützen
eine gute Raumluftqualität. Zudem passt der in
den Klassenräumen und multifunktional nutzbaren Fluren
verlegte noraplan® unita mit seinem puristischen
Design auch optisch perfekt in moderne Schulbauten.
Die in den Kautschuk eingebetteten Granitsplitter reflektieren
das Licht in all seinen Facetten – der Boden verschmilzt
mit der Architektur. In den Sanitärbereichen
wurde der mit R10 besonders rutschsichere noraplan®
stone installiert, an den Wänden der Bereiche ohne
Brandlast – anstelle eines Fliesenspiegels – der einfarbige
noraplan® uni.
Kundenzertifikate für CO₂-neutrale Böden
Eine zentrale Rolle beim Bau der Klassenhäuser spielt
der Klimaschutz. Die Dächer der Modulbauten werden
begrünt und bei der Produktauswahl wurde auf Ressourcenschonung
und die Reduktion von Treibhausgasemissionen
geachtet – auch beim Boden. CO₂-neutrale
Gebäude werden Schritt für Schritt auch im öffentlichen
Bereich zum neuen Standard und bestimmen die
zukünftige Nachfrage“, ist die Erfahrung von Martina
Hoock, nora Marktsegment-Spezialistin für das
Bildungswesen. „CO₂-neutrale Produkte wie nora® Kautschuk-
Beläge können dazu beitragen, den langfristigen
Werterhalt von Immobilien zu sichern. Denn die Nachhaltigkeit
von Gebäuden ist immer auch mit wirtschaftlichen
Aspekten, wie Lebensdauer und Unterhaltskosten,
verbunden.“ Wie alle Bodenbeläge aus dem Hause
Interface sind auch nora® Kautschukböden über den
gesamten Produktlebenszyklus hinweg CO₂-neutral.
Wenn sich Kunden für einen nora® Kautschukboden
entscheiden, erhalten sie auf Wunsch ein entsprechendes
Zertifikat. „Auf diese Weise unterstützen wir die
Kunden dabei, ihre Klimaziele zu erreichen“, so Hoock
weiter. Auch im Werk Weinheim wird kontinuierlich
daran gearbeitet, CO₂-Emissionen zu vermeiden bzw.
zu reduzieren und so den eigenen CO₂-Fußabdruck
weiter zu verringern. Die unvermeidbaren CO₂-
Emissionen werden durch den Erwerb von Emissionsminderungszertifikaten
kompensiert, mit denen Klimaschutzprojekte
finanziert werden.
Modellprojekt mit Vorbildcharakter: Die Hamburger
Klassenhäuser zeigen, dass Kostenbewusstsein, Qualität
und attraktives Design im Schulbau kein Widerspruch
sein müssen – und dies fängt am Boden an.