Modellprojekt mit Vorbildcharakter: Als „Schule für
Alle“ wurde der Ersatzneubau der Integrierten Gesamtschule
Erwin Fischer (IGS) in Greifswald konzipiert
– hier soll Inklusion gelingen. Da von Anfang an klar
war, dass das Gebäude nach dem Bewertungssystem
Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) in
Silber zertifiziert werden sollte, hatten die Planer bei
der Auswahl der Baustoffe darauf geachtet, dass diese
konform zu den Auszeichnungskriterien waren. Beim
Fußboden fiel die Wahl auf nora Kautschukböden. Die Kautschukböden, die auf 6.700 Quadratmeter
im gesamten Schulgebäude liegen, überzeugten
durch ihr attraktives Design, die guten akustischen Eigenschaften
und die günstigen Lebenszykluskosten.
Als bundesweites Modellprojekt für Inklusion wurde
die im August 2019 eröffnete Fischer-Schule mit EUMitteln
gefördert. Neben den Lehrkräften sind auch
Sonderpädagogen und Sozialarbeiter mit im Team,
um eine individuelle Förderung der Schüler zu gewährleisten.
Geplant wurde der Neubau von frank . milenz
. rabenseifner . architekten. Das Greifswalder Büro hat
seit den 1990er Jahren bereits zahlreiche Schulgebäude
errichtet. Das flexible Raumkonzept der IGS lässt
vom Lernen in Kleinstgruppen in den Lernwerkstätten bis
zu klassenübergreifenden Angeboten in den großzügigen
Freilernbereichen vielfältige Lernformen zu. Die
einzelnen Fachbereiche wie Mathematik, Deutsch oder
Fremdsprachen sind räumlich voneinander getrennt in
eigenen Modulen untergebracht. Durch zusätzliche
Angebote wie Computerräume, Ateliers, Bibliothek,
Fahrradwerkstatt, Lehrküche und Schulgarten wird
die Schule vom Lern- zum Lebensraum. Herzstück des
Gebäudes ist das dreigeschossige, mit einer 22 x 22
Meter großen Lichtdecke und einer Bühne versehene
Atrium mit Platz für bis zu 600 Personen, das gleichzeitig
als Veranstaltungssaal dient. Eine besondere Rolle
im Gestaltungskonzept spielte der Bodenbelag. In der
Aula, die – wie der überwiegende Teil der Schule mit
noraplan sentica in dezentem Beige ausgestattet wurde
– bilden noraplan sentica-Fliesen in Grün und Türkis
ein Schachbrettmuster und schaffen in dem zentralen
Treffpunkt eine positive, naturnahe Atmosphäre. Mit
seinen Ton-in-Ton Granulaten wirkt der Boden dezentzurückhaltend,
die 38 Farben entsprechen dem Natural
Color System (NCS) und erleichtern dadurch den
Planern die farbliche Gesamtkonzeption von Gebäuden.
Als Inspiration für das Farbkonzept der IGS diente
den Architekten die Steilküste bei Ahrenshoop.
Passend
zu den Bodenfarben wurden Möbelkisten gestaltet, die
gleichzeitig als Sitzelemente dienen und deren Kanten
exakt so lang sind wie die noraplan sentica-Fliesen.
Auch die Garderobenkisten, die jedem Schüler zur
Verfügung stehen, wurden genau in den Bodentönen
gestaltet, ebenso wie die Schallschutzelemente. Während
Aula, Treppen und Verkehrsflächen mit noraplan
sentica ausgestattet wurden, liegt in der Mensa, den
Fluren und Lagerräumen der mit R 10 besonders rutschfeste
noraplan stone. Die Bühne im Atrium erhielt den
vier Millimetern dicken noraplan sentica acoustic. „Die
attraktiven Farben und das harmonische Design von
noraplan sentica haben uns viel Gestaltungsspielraum
eröffnet – wir konnten den Belag sowohl dezent in
den Hintergrund treten lassen als auch Bereiche farbig
akzentuieren“, unterstreicht Architekt Mike Rabenseifner.
„Der Boden trägt als zentrales Gestaltungselement zur
hohen Aufenthaltsqualität der Schule bei.“
Erhöhte akustische Anforderungen durch
Inklusion
Aufgrund des relativ hohen Anteils von Schülern mit den
Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale
Entwicklung sowie Sprache stand in der Fischer-Schule
das Schaffen vielfältiger und flexibler Raumangebote
für ein differenziertes Lernen im Vordergrund. Die Planungsgrundlagen
für „barrierefreies Bauen“ sind in der
DIN 18040-1 geregelt. Daraus ergeben sich erhöhte
Anforderungen an die Raumakustik – vorgeschrieben ist
beispielsweise eine Verringerung der Nachhallzeiten.
Dabei gilt die Raumakustiknorm nicht nur für Menschen
mit einer Hörschädigung. Vergleichbare Anforderungen
bestehen auch bei anderen Personengruppen:
Für Schülerinnen und Schüler mit Konzentrations- und
Aufmerksamkeitsstörungen, Sprach- und Sprachverarbeitungsstörungen,
für leistungsschwache Kinder und
Jugendliche oder auch in einer Umgebung, in der in
einer Sprache kommuniziert wird, die nicht als Muttersprache
gelernt wurde. Alle diese Faktoren treffen auf
zahlreiche Schüler der IGS zu. So wurde vor Baubeginn
eine Schallemissionsprognose durchgeführt und auch die
Baumaterialien entsprechend ausgewählt. Der dauerelastische
Kautschuk vermindert die Gehgeräusche sowie
die Schallausbreitung zwischen den einzelnen Modulen
deutlich und sorgt so auch in den offenen Lernbereichen
für eine angenehm ruhige Arbeitsatmosphäre.
Günstige Lebenszykluskosten für mehr
Nachhaltigkeit
Das BNB-Bewertungssystem, das seit 2017 auch für Unterrichtsgebäude
gilt, orientiert sich an der DGNB-Zertifizierung.
In die Nachhaltigkeits-Bewertung einbezogen
werden die Themenfelder Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle
und funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und
Standort sowie das Wohlbefinden der Gebäudenutzer.
„Kautschuk-Beläge erfüllen die Nutzungsanforderungen
für nachhaltige Schulen bestens“, so Rabenseifner
weiter. „Sie sind robust, langlebig und weisen über die
Nutzungsdauer eine gute Lebenszyklusbilanz auf.“ nora
Böden sind nahezu unverwüstlich und können Jahrzehnte
im Objekt verbleiben. Der Vorteil: Je seltener ein Boden
ausgetauscht werden muss, desto günstiger die Lebenszykluskosten.
Zudem benötigen nora Böden als einzige
unter den elastischen Bodenbelägen keine Beschichtung.
Das Ausräumen von Klassenzimmern oder das Sperren
von Fluren für eine Neubeschichtung der Böden entfällt.
Die Beläge lassen sich mit einer einfachen Wischpflege
reinigen – ein Vorteil für Ökobilanz und Unterhalt.
Zudem enthalten Kautschuk-Beläge weder PVC noch weichmachende Substanzen oder Halogene, sind besonders
emissionsarm und unterstützen eine gute Qualität der
Innenraumluft.
Attraktiv, komfortabel, langlebig – nicht nur in der
Fischer-Schule Greifswald beginnen Wohlbefinden und
Nachhaltigkeit am Boden.